Gestern fand erfolgreich der Erststart der MLV-V4 (Seriennummer SA-514) statt. Nach einigen Startverzögerungen aufgrund technischer Probleme, konnte die Rakete rund 36 Stunden nach dem geplanten Starttermin abheben.
Nach dem die Booster abgeworfen wurden, erreichte die Rakete mithilfe der ersten und zweiten Stufe einen Orbit um Kerbin.
Kurze Zeit später wurde dann die zweite Stufe erneut gezündet und anschließend die dritte Stufe. Damit wurde die Rakete auf einen Kollisionskurs mit Mun gebracht.
Lt. den technischen Daten ist die Rakete damit in der Lage mindestens 75 Tonnen zu Mun zu bringen. Entsprechende Leistungsreserven sind ebenfalls vorhanden. Da das Apollo-Raumschiff + Landefähre aber deutlich weniger als 75 Tonnen wiegen sind die Reserven ausreichend genug um auch nach Minmus fliegen zu können.
In 2 Tagen wird die Oberstufe mitsamt der Dummy-Nutzlast auf dem Mun aufschlagen. Damit dient die Oberstufe den Erdbebenexperimenten, welche bei den bisherigen Mun-Landungen hinterlassen wurden, als Test.
Nach dem Aufschlag soll zügig eine Zertifizierung für bemannte Flüge erfolgen um die erste Minmus-Mission zu starten.
Bild- und Filmmaterial zum Start der MLV-V4 wird es im Laufe der Woche noch geben.
-------------------------------------------------------
News der Technikabteilung
Da die Saturn-Serie, insbesondere die Saturn V-Versionen, extrem teuer sind und die Saturn IB für schwere Nutzlasten wie Raumstationen nicht ausreichend ist, wurden die Ingenieure vor einiger Zeit angewiesen auf Basis der Saturn-Serie eine neue Raketenfamilie zu entwickeln.
Das Ergebnis war eine Studie zu einer Saturn IC. Dabei wurde der markant geclusterte Tank der Saturn I/IB durch einen neuen durchgängigen Tank ersetzt, welcher gleichzeitig etwas länger und mehr Volumen besitzt. Eine weitere Änderung stellte das Triebwerk dar. Während die Saturn I/IB mit je 8 H-2 Triebwerken angetrieben wurden sollte die Saturn IC mit einem F1 der Saturn V angetrieben werden.
Da die Saturn IC aber nicht Erweiterbar gewesen wäre, wurde auf dieser Basis ein weiteres Konzept entwickelt: Die Saturn-Multibody-Serie.
In der Grundform handelt es sich um Saturn IC mit einem geänderten Tank ohne Schutzanstrich (um Gewicht zu sparen) sowie einem verbesserten F1A-Triebwerk. Hier können je nach Bedarf 2 oder 4 5-Segment-Booster der Titan angebracht werden. In der Heavy-Version werden seitlich 2 weitere Cores mit F1A-Triebwerken angebracht.
Ebenfalls steht für Langstreckenflüge eine größere Oberstufe mit 2 J-2-Triebwerken zur Verfügung.
Weitere Infos und technische Details werden folgen.