Alternative Zeitleiste 2 "Wettlauf zu den Sternen"

  • Eigentlich wollte ich damit ja erst bei Erscheinen von KSP 1.4 beginnen. Aber mich juckts mal wieder in den Fingern und daher mache ich schonmal das Thema auf.



    Vorrangig wird hier der Wettlauf der beiden Supermächte ins All beschrieben. Ggf. werden auch die Europäer, Japaner und Chinesen eine Rolle spielen. Dabei handelt es sich aber, wie der Titel schon sagt, um eine alternative Geschichte. Das heißt: Einige Inhalte werden reale Gegebenheiten widerspiegeln, andere sind erfunden. Sie basieren aber teilweise auf Konzepten und Ideen der frühen Raumfahrt. Ich bitte daher dass es hier zu keinen Diskussionen zu beschriebenen Szenarien geben soll.

    Kein Kuchen ist auch keine Lösung.

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  • [h1]Kapitel 1: 1945-1959[/h1]


    Nach dem Krieg 1945 wurden von den USA und den Sowjets viele A-4 Raketen in ihre Heimatländer gebracht. An Raumfahrt dachte damals noch niemand, sollten die Raketen doch erforscht und vorrangig für militärische Zwecke eingesetzt werden.
    Beide Länder setzten als erstes erbeutete A-4 ein, welche nach und nach durch selbstentwickelte Raketen auf Basis der A-4 ersetzt wurden. Diese wurden durch das steigende Wissen der Ingenieure weiterentwickelt und in der Leistung gesteigert.


    1946 begannen die USA ein umfangreiches Testprogramm. Ziel war es in erster Linie die Technik der A-4 zu verstehen, diese zu modifizieren und zu verbessern. Dazu standen insgesamt 46 Raketen zur Verfügung. Einige davon wurden mit einer zweiten amerikanischen Stufe auf Basis einer kleinen Höhenforschungsrakete modifiziert. Dadurch sollten größere Höhen erreicht werden. Diese Raketen wurden Bumper genannt.
    Hauptauftraggeber dieser Testserie war das US-Militär denn man hatte das Potential erkannt, mithilfe von Raketentechnologie Sprengkörper weit hinter feindliche Linien transportieren zu können.


    1946: Eine A-4 vor dem Start:


    In Folge des Testprogramms wurde aber auch die wissenschaftliche Nutzung der Raketen immer bedeutsamer. Anfangs standen einfache Messungen der Erdatmosphäre um die Raketen zu optimieren. Diese wurden aber mit zunehmender Leistungsfähigkeit immer umfangreicher und führten letzendlich in eine Teilung des Forschungsprogramms in ein militärisches und ein ziviles Programm.


    Aber beginnen wir von vorne:


    Wir schreiben das jahr 1946. In White Sands wurde das erste Raketenstartgelände der USA errichtet. Insgesamt wurden 2 Starteinrichtungen gebaut, auf denen in den nächsten 2-3 Jahren die vorhandenen A-4 getestet werden sollen.
    Am 03.06.1946 war es endlich soweit. Die erste Großrakte A-4 wurde von den USA aus gestartet. Leider versagte nach insgesamt 46 Sekunden in einer Höhe von 22 Kilometern die Steuerung und die Rakete wurde wegen eines Überschlags zerstört.
    Nur 9 Tage später kam es zu einem weiteren Start. Bei diesem Flug wurde das Haupttriebwerk zu früh abgeschaltet aber es wurde eine Höhe von 46 Kilometern erreicht.


    Am 23.11.1946 gelang dann mit Flug Nummer 5 der erste erfolgreiche Flug. Die A-4 erreichte dabei eine Höhe von 130 km.


    Währenddessen begannen auch die Sowjets mit Raketenversuchen auf dem neu errichteten Versuchsgelände Kapustin Jar. Da den Sowjets deutlich weniger Raketen in die Hände fielen, wurde erste Konstruktionsbüros angewiesen die Rakete zu kopieren. Dabei wurde auch das Triebwerk der A-4 kopiert und leicht modifiziert. Man nannte es RD-100 und die gesamte Rakete bekam die Bezeichnung R-1. Insgesamt wurden 1946-1947 nur 3 Testflüge durchgeführt. Fotos dieser Starts sowie die Ergebnisse sind nicht bekannt.
    In der Folge wurde aus der R-1 eine verlängerte und verbesserte Version entwickelt. Die R-2.

    Mit der R-2 gelang den Sowjets am 05.02.1947 ihr offiziell erster Flug ins Weltall. Dabei wurde eine Gipfelhöhe von 330 km erreicht. Das russische Militär bestellte daraufhin mehrere hundert dieser Raketen um sie als Mittelstreckenrakete einzusetzen. Die Testflüge gingen indes weiter.


    Am 12.04.1947 wurde von White Sands aus die erste Bumper gestartet. Entgegen aller Befürchtungen war der Erstflug ein voller Erfolg. Die Oberstufe trennte sich problemlos und erreichte nach Zündung des Triebwerks eine Höhe von 420 km.


    Dabei wurde auch das erste Foto des Planeten aus dem All übermittelt:

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  • 1948
    Auch wenn die Unfallraten noch sehr hoch sind (nur etwa 40% der Starts gelingen), haben beide Länder ihre Raketenprogramme ausgeweitet und mit der Entwicklung leistungsfähigerer Raketen begonnen.
    In den USA wurde erstmals eine Viking gestartet und in der Sowjetunion eine R-5. Beide Raketen sind sich sehr ähnlich, basieren sie doch beide weiterhin auf der A-4.
    Beide Raketen haben neue Höhenrekorde gebrochen. So schaffte eine Viking am 05.05.1948 eine Höhe von 460 km. Wenige Wochen später erreichte eine R-5 ein Apogäum von 530 km. Dabei gelang nun auch den Sowjets die Übertragung eines Bildes aus dem All.
    Ebenso wurde in den USA eine neue, kleine Höhenforschungsrakete entwickelt, die Aerobee 1. Sie besteht aus einer einstufigen Rakete mit Flüssigtreibstoff sowie einer Startstufe mit Feststoff. Die maximale Flughöhe beträgt 12.000 Meter.


    Aerobee 1:


    Viking:


    R-5:



    Übermitteltes Bild einer R-5:


    Im Juli 1948 führten die Sowjets insgesamt 3 Starts von R-5 durch. Hierbei wurde die Spitze nach ausbrennen der Stufe abgetrennt und, geschützt durch einen Hitzeschild, wurden Wiedereintrittstests durchgeführt.


    Am 26.10.1948 wurden mit einer R-5 erstmals Lebewesen ins All befördert um die Weltraumstrahlung zu überprüfen: 200 Fruchtfliegen. Diese waren ebenfalls in der abtrennbaren Spitze untergebracht. Nach dem Flug und dem erfolgreichen wiedereintritt landete die Spitze an einem Fallschirm in der kasachischen Steppe. Alle Fruchtfliegen überlebten den Flug und wurden umgehend in ein Labor nach Moskau gebracht.

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  • Inzwischen sind einige Jahre vergangen und wir schreiben das Jahr 1956. In der Zwischenzeit haben beide Seiten zwar ihre Raketentechnologie weiter voran getrieben, allerdings langsam er als so mancher Wissenschaftler es sich erhofft hat.
    Sowohl in den USA als auch in der Sowjetunion stand die Entwicklung militärischer Systeme im Vordergrund und man konzentrierte sich auf die Weiterentwicklung von Überschallflugzeugen sowie auf ballistische Raketen.
    In den USA wurde jedoch parallel dazu die Vanguard-Rakete entwickelt. Eine rein zivile Rakete, mit der die USA erstmals einen Satelliten in den Weltraum starten wollen.


    Am 06.10.1956 sollte der erste Start einer Vanguard stattfinden. Ziel war diesmal aber noch kein Orbit sondern lediglich ein Teststart mit einer suborbitalen Bahn. Leider schlug der Start fehl. Die Rakete hob kurz von der Rampe ab und fiel wieder zurück, gefolgt von einer großen Explosion. Die Untersuchungskommission kam später zum Schluß dass die Turbopumpe des Triebwerks beim Start versagte und die Rakete schlagartig an Schub verlor.
    Bei der Explosion kamen keine Kerbals zu Schaden. Jedoch wurde die Startanlage sehr stark beschädigt.


    Währenddessen wurde in der Sowjetunion die weltweit erste Interkontinentalrakete R-7 gestartet. Auch hier war beim Erstflug kein Orbit geplant, obwohl die Rakete Leistungstechnisch dazu in der Lage gewesen wäre.
    Im gegensatz zur Vanguard war der Start allerdings erfolgreich. Die Rakete erreichte eine suborbitale Höhe von 789 km und legte dabei eine Entfernung von 4500 km zurück bevor sie im pazifischen Ozean niederging.
    Der Start war zwar streng geheim, wurde aber von einigen westlichen Radarsystemen erfasst und löste Beunruhigung bei den westlichen Geheimdiensten und Militärs aus.


    Im Wettstreit um den Zugang zum Weltall haben beide Seiten nun angekündigt im Jahr 1957 einen Satelliten in eine Umlaufbahn zu bringen.

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  • 1957
    Mitte des Jahres waren führende Köpfe in den USA sicher dass sie den weltweit ersten Satelliten starten werden und dass die Sowjets frühestens 1960 so weit sein werden.. Allerdings sah die Realität anders aus. Es gab in den USA kein einheitliches Raketenprogramm. Stattdessen liefen bei der US-Marine (Vanguard) und der Luftwaffe (Explorer) 2 parallele Satellitenprogramme, welche nicht nur mit den Sowjets sondern auch untereinander konkurrierten.
    Das führte dazu dass die Starts teilweise stark übereilt durchgeführt wurden. Von den insgesamt 5 Starts der Vanguard-Rakete war keiner erfolgreich. Währenddessen hatte die Luftwaffe mit der Juno-1 (auf Basis der Redstone-Rakete) zwar eine etwas bessere Bilanz (4 Starst, davon einer erfolgreich), jedoch war auch dies nicht zufriedenstellend, zumal der Explorer-Satellit noch nicht fertiggestellt war.


    In der Sowjetunion war man unterdessen deutlich besser über das amerikanische Welttraumprogramm unterrichtet und arbeitete fieberhaft am Start des ersten orbitalen Fluges mit dem Satelliten Sputnik 1. Immerhin besaß man mit der R-7 schon eine leistungsfähige Rakete.
    Am 04. Oktober 1957 war es dann endlich soweit: Vom Kosmodorm Baikonur startete eine modifizierte R-7, wegen der Nutzlast ebenfalls Sputnik getaufte Rakete, mit dem ersten Stelliten an Bord.


    Bereits wenige Minuten später wurde der Satellit abgetrennt und schwebte in einer Umlaufbahn. Er sendete lediglich einige wenige Funksignael, welche aber auf der ganzen Welt zu empfangen waren. Für die USA war dies ein Schock.


    Knapp einen Monat später starteten die Sowjets bereits den zweiten Satelliten Sputnik 2 mit der Hündin Laika an Bord.


    In den USA hingegen schlug der Startversuch des ersten Satelliten mit einer Vanguard-Rakete katastrophal fehl. Die Rakete explodierte noch auf der Startrampe. Dies führte dazu dass die zivilen Anstrengungen ab sofort in der neugegründeten NASA zusammengeführt und gebündelt wurden um die Effektivität zu erhöhen.
    Die NASA übernahm nur das Explorer-Programm sowie die Juno-1 Rakete. Das Vanguard-Programm wurde vorerst jedoch von der Marine weitergeführt.
    Der erste erfolgreiche amerikanische Start eines Satelliten erfolgte dann am 01.02.1958.




    Die Sowjets hatten damit die erste Runde im Spacerace gewonnen. Aber das Rennen hat ja gerade erst begonnen...

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  • 1959
    Die Navy hat es nun endlich geschafft mit der Vanguard ihren ersten Satelliten zu starten. Die Besonderheit: es handelt sich um den ersten Satelliten welcher mit Solarzellen ausgestattet ist.

    Geplant sind weitere 2 Satelliten, welche jedoch anders aufgebaut und deutlich schwerer sein werden. Die Satelliten sollen vorrangig dazu dienen optimale Bauformen für Satelliten zu finden sowie die Auswirkungen von Kälte und Strahlung auf das Innere des Satelliten zu testen.


    Die NASA ihrerseits startet erfolgreich 2 weitere Explorer-Satelliten, Explorer 2 und 3, welche mit Explorer 1 weitesgehend baugleich sind.


    Unterdessen starteten die Sowjets erstmals ihre Vostok-Rakete. Dabei handelt es sich um modifizierte R-7 mit einer Oberstufe. dadurch ist die Rakete in der Lage, deutlich schwerere Nutzlasten ins All zu befördern. Erste Nutzlast ist Sputnik 3. Hierbei handelt es sich um den weltweit ersten Kommunikationssatelliten, wenn auch nur um einen experimentellen. Dabei wird der Satellit selbst passiv verbleiben und lediglich die gesendeten Funksignale reflektieren. Lediglich die Ausrichtung des Satelliten wird gesteuert. da aber noch keine Solarzellen verbaut wurden ist die lebensdauer des Satelitten auf etwa 2 Wochen beschränkt.


    Vostok auf der Rampe:



    Sputnik 3 (Fotomontage):




    Die Sowjets gaben außerdem bekannt dass sie mit der Vostok eine erste Sonde zum Mun schicken möchten. Diese soll dabei auf dem Mun aufschlagen und dabei erste Bilder der Oberfläche aufnehmen. Der Start soll noch in diesem Jahr stattfinden.



    Als Antwort darauf gaben die USA bekannt ebenfalls in diesem Jahr ihr Pioneer-Programm zu starten, welches zum Ziel hat eine Sonde zum Mun zu senden.

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  • Wie angekündigt wurde Luna 1 mit einer Vostok gestartet.


    Start und Erreichen eines Kerbin-Orbits waren erfolgreich.


    Der ursprüngliche Plan sah vor sich dem Mun zu nähern und die Sonde dann auf den Mun stürzen zu lassen. Dabei sollten einige Messungen und Bilder der Oberfläche aufgenommen werden.
    Das Ziel konnte nicht vollständig erreicht werden da die Oberstufe der Voostok nicht rechtzeitig abschaltete. Ein Kollisionskurs mit dem Mun wurde verfehlt. Stattdessen flog die Sonde in einer Entfernung von 3775 km am Mun vorbei.


    Trotzdem wurden wertvolle Erkenntnisse gesammelt und auch einige Messungen konnten erfolgreich durchgeführt und nach Kerbin übermittelt werden.
    Die Mission soll mit Luna 2 wiederholt werden um einen Aufschlag auf der Oberfläche zu erreichen. Startdatum ist bisher unbekannt.


    Dies ist nun ein weitere Tiefschlag für die USA, welche mit ihrem Pioneer-Programm noch immer im Rückstand sind.

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  • Ende 1959 war es endlich soweit: Die USA starteten mit Pioneer 1 ihre erste Sonde zum Mun. Die Sonde passierte Mun in etwa 3300 km Entfernung. Dabei wurden detailreiche Aufnahmen von Kerbin und Mun gemacht und zur Erde zurückgesendet.


    Start mit einer Thor-Able


    Pioneer 1 auf dem Weg zum Mun:


    Kerbin


    Mun


    Gleichzeitig mit dem Start wurde von der NASA bekannt gegeben, dass an einem bemannten Raumfahrtprogramm Namens Mercury gearbeitet würde. Weitere Details wurden jedoch nciht bekannt gegeben.

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  • 20. Juli 1960

    EILMELDUNG!!!

    Völlig überraschend berichtet die sowjetische Nachrichtenagentur TASS vom ersten bemannten Start in die Erdumlaufbahn. Bereits am frühen Morgen startete Juri Kagarin in seiner Wostok-Kapsel. Der Flug wurde lt. offiziellen Berichten ohne Zwischenfälle absolviert. Nach 3 Kerbin-Umrundungen (ca. 100 Minuten) wurden die Bremsraketen gestartet und die Rückkehr nach Kerbin konnte beginnen.

    Nach Abbremsen mit einem Bremsschirm wurde der Kosmonaut in einer Höhe von etwa 2.500 Metern mithilfe eines Schleudersitzes, welcher beim Start gleichzeitig als Rettungssystem gedient hätte, aus der Kapsel katapultiert und landete sicher mit dem Fallschirm. Man ging davon aus dass die Sinkgeschwindigkeit der Kapsel zu hoch sei und ein Kosmonaut den Aufschlag nicht überleben würde. Die Kapsel selbst landete anschließend ebenfalls mithilfe von Fallschirmen und wurde scheinbar nur wenig beschädigt.

    Nachdem bisher die meisten Ärzte davon ausgingen dass ein Kerbal in der Umlaufbahn/Schwerelosigkeit nicht überleben könnte, wurde dies nun ultimativ wiederlegt. Kagarin konnte ohne größere Probleme kommunizieren und einige einfache Aufgaben in der Kapsel erledigen.


    Die ebenfalls Wostok-genannte Rakete auf der Rampe:


    Wostok-Kapsel mit der Oberstufe der Rakete:


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  • Geschockt vom plötzlichen Start von Vostok beschleunigten die USA ihre Bestrebungen. Da die geplante Atlas-Rakete für den ersten orbitalen Flug noch nicht fertig ist , entschloss man sich dazu die ersten beiden Flüge mit einer Redstone durchzuführen. Damit sind zwar keine orbitalen Flüge möglich aber immerhin könnte man so relativ zeitnah einen bemannten Weltraumflug durchführen.

    Die Erwartungen der amerikanischen Astronauten sollten aber erstmal enttäuscht werden da die NASA es vorzog mit Mercury-Redstone 1 und 2 jeweils einen Primaten ins All zu schießen.

    2 Monate nach Vostok war es dann aber endlich soweit: der erste bemannte amerikanische Raumflug konnte gestartet werden, Mercury-Redstone 3 mit Alan Shekard an Bord.

    Nur 3 Wochen später wurde mit Mercury-Redstone 4 ein weiterer suborbitaler Flug durchgeführt.

    Anschließend war die Atlas-Rakete soweit um erste Testflüge durchzuführen.

    Mit Mercury-Atlas 45 wurde daraufhin das gesamte System Atlas + Mercury unbemannt getestet und mit Mercury-Atlas 5 wurde dann der Primate Kenos erfolgreich in eine Umlaufbahn und zurück nach Kerbin gebracht. Damit war die tauglichkeit bewiesen und es wurde mit den Vorbereitungen zu Mercury-Atlas 6 begonnen. Als Astronaut wurde John Klenn vorgestellt.


    Wenige Tage vor dem Start veröffentlichten die Sowjets den erfolgreichen Start von Vostok 2. Die Sowjets hatten also bereits den zweiten bemannten Raumflug gestartet und dieser war mit 9 Stunden fast 3x so lang wie bei Vostok 1.


    Am 06.101.1960 war es dann endlich soweit: Scott Klenn startete als erster Amerikaner in einen Orbit.


    Ein Foto von Scott Klenn durch das Fenster der Kapsel:



    Nach 5 Umrundungen wurde dann der Wiedereintritt eingeleitet und anschließend die Retrobooster abgetrennt:


    Anschließend wasserte die Kapsel nur etwa 30km vom geplanten Landeort entfernt im Ozean. Der Flug war somit ein voller Erfolg.


    Bei einer anschließenden Ansprache versprach Präsident Kennedy dass man bis zum Ende des Jahrzehnts die Sowjets übertrumpfen und einen Kerbal zum Mun und zurück bringen werde.

    Die NASA war von dieser Aussage völlig überrascht worden, immerhin hatte man es gerade mal geschafft 3 Weltraumflüge, davon nur einer orbital, durchzuführen. Aber nachdem per Eilverfahren das Budget der NASA drastisch erhäht wurde, man hatte immerhin einen Ruf zu verlieren, begann die NASA mit den Vorbereitungen.

    Das Mercury Programm sollte bis 1961 noch 3 weitere Flüge beinhalten: Mercury Atlas 7-9.


    Die Sowjets schafften bis Ende 1960 noch einen dritten Flug, Vostok 3 und stellten das Vostok-Programm ein. Jedoch wurde die Vostok-Kapsel weiterentwickelt zum Woschod-Raumschiff. Dieses bot bei gleicher Größe Platz für bis zu 3 Kosmonauten.

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  • 1961


    Im Wettstreit der Supermächte sind die Europäer in der Berichterstattung komplett untergegangen. Aber auch dort regt sich etwas in Sachen Raumfahrt.

    Seit 1958 startet Großbritannien eine Höhenforschungsrakete mit dem Namen Black Knight. Die Gipfelhöhe beträgt rund 800 km. Insgesamt wurden bisher schon 21 Starts durchgeführt.


    Derzeit arbeitet man an einer deutlich leistungsfähigeren Interkontinentalrakete, welche später möglicherweise auch als Träger für die Raumfahrt dienen soll.


    Währenddessen ist Frankreich schon einen Schritt weiter. Nachdem man 1959 erfolgreich eine neue Rakete, die Diamant A, in suborbitalen Flügen getestet hat, wurde 1960 der erste Satellit, Asterix 1, gestartet. Dieser wurde für einfache Messungen mit einem Magnetometer ausgerüstet.

    Bei der Diamant A handelt es sich um eine 3-stufige Rakete, wobei die erste Stufe Flüssiggetrieben ist und die 2 oberen Stufen mit Feststoff berieben werden.


    Diamant A:


    Asterix 1:



    In den USA wurde Anfang des Jahres der erste Spionagesatellit der neuen Argon-Serie gestartet. Dabei handelt es sich um einen optischen Aufklärungssatelliten. Die Einsatzzeit ist auf wenige Tage beschränkt. Allerdings kann der Satellit dabei eine große Fläche fotografisch erfassen. Das Bildmaterial wird auf einem Bandlaufwerk in einer Kapsel an der Spitze gespeichert. Ist das Band voll, wird die Kapsel abgetrennt und mithilfe eines Retroboosters abgebremst. Nach dem Wiedereintritt wird der Hitzeschutz abgeworfen und die Kapsel gleitet an einem Fallschirm zu Boden.

    Da die Kapsel aber nicht gesteuert werden kann und man den Verlust der Kapsel oder einsammeln durch die Sowjets fürchtet, wird die Kapsel noch während des Fluges durch ein Spezialflugzeug eingefangen. Dazu befindet sich am Bug des Flugzeugs eine Scherenförmige Vorrichtung zum Einfangen der Fallschirm-Seile.


    Der Start erfolte mit einer Atlas Agena B, wobei der Satellit fest mit der Agena-Oberstufe verbunden ist.


    Die Atlas nach Abwurf der beiden Marschtriebwerke.


    Dieser erste Flug schlug jedoch fehl. Beim zweiten Zünden der Oberstufe versagte die Steuerung und man verlor die Kontrolle. Der Satellit wurde beim Wiedereintritt zerstört.

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  • Cut....


    Ich mache in der Entwicklung mal einen Zeitsprung hin nach Anfang 1973. Außerdem konzentriere ich mich auf die US-Raumfahrt. Alles andere ist leider zu aufwändig.


    Im Dezember 1972 landete die letzte Apollo-Mission, Apollo 17, auf Mun. Geplant waren noch weitere 3 Missionen, welche jedoch aus Budgetgründen gestrichen wurden. Gründe dafür waren:

    1. Ziel wurde bereits mehrmals erreicht und die Sowjets dadurch überflügelt.

    2. nur noch geringes Interesse der Bevölkerung an weiteren Mun-Landungen und dadurch keine Rechtfertigung der hohen Kosten.

    3. 1969 wurde der Bau eines wiederverwendbaren Shuttles beschlossen. Die Konzeptphase war zu Ende und die Planungsgruppen beginnen mit der Konstruktion und dem Bau, wodurch nun große Summen an Geldern nötig wurden.


    Die NASA wollte ihr Apolloprogramm jedoch nicht einfach aufgeben, zumal es voraussichtlich noch mindestens 7-8 Jahre dauern würde bis die Raumfähre Einsatzbereit sein würde, was zur Folge hätte dass man die bemannte Raumfahrt für fast ein Jahrzehnt an die Sowjets abgeben müsste.
    Also wurde der Kongress überzeugt, weitere Geldmittel für das Apollo-Programm freizugeben um den Anschluß nicht wieder zu verlieren und bis Ende des Jahrzehnts ein Astronautencorps für die geplante Shuttle-Flotte sowie die Basis für Langzeitaufenthalte im Kerbinnahen Orbit aufzubauen. Desweiteren wurde als Grund angegeben dass man die Technik ja bereits habe und sich somit die hohen Entwicklungskosten der 60er Jahre mehr als rechtfertigen lassen.


    In der Folge wurden in einer ersten Pressekonferenz folgende Missionen im Rahmen des erweiterten Apollo-Programms (auch Apollo-2-Programm genannt) vorgestellt.


    1973

    - AS-204: Testflug Saturn INT21, modifizierte 2-stufigen Saturn V für schwere Lasten, Seriennummer SA-513

    - AS-205: Testflug Saturn MLV-V3, modifizierte 3-stufige Saturn V mit 4 Titan-Boostern

    - AS-206: Testflug Saturn MLV-V4, modifizierte 3-stufige Saturn V mit vergrößertem Tank der ersten Stufe und 4 Titan-Boostern, Seriennummer SA-514

    - Apollo 18: Minmuslandung, Seriennummer SA-515

    - Apollo 19: Munlandung

    - Apollo 20: Minmuslandung

    1974

    - Apollo 21: Minmuslandung

    - Apollo 22: Munlandung

    - Apollo 23: 1. bemannter Testflug der Apollo Block III.

    1975

    - Apollo 24: Munlandung

    - Apollo-Skylab 1: Start von Skylab

    - Apollo-Skylab 2: 1. Langzeitbesatzung von Skylab

    - Apollo 25: Minmuslandung

    - Apollo-Skylab 3: 2. Langzeitbesatzung von Skylab

    1976

    - Apollo-Skylab 4: 3. Langzeitbesatzung von Skylab

    - Apollo 26: 1. bemannter Testflug Apollo Block V

    - Apollo-AARDV 1: 1 Testflug des Autonomous Automated Rendezvous and Docking Vehicle

    - Apollo-Skylab 5: Start von Skylab 2

    - Apollo-Skylab 6: 1. Langzeitbesatzung von Skylab 2

    - Apollo-AARDV 2: 1 Versorgungsflug

    - Apollo-AARDV 3: 1. Erweiterungsflug zu Skylab 2 mit einer Luftschleuse

    - Apollo-AARDV 4: 1. Erweiterungsflug zu Skylab 2 mit einem Raumlabor

    - Apollo-Skylab 7: 2. Langzeitbesatzung von Skylab 2

    - Apollo-AARDV 5: 1 Versorgungsflug

    1977

    - Apollo- Skylab 8: 3. Langzeitbesatzung von Skylab 2

    - Apollo-AARDV 6: 1 Versorgungsflug

    - Apollo-Skylab 9: 4. Langzeitbesatzung von Skylab 2

    - Apollo-AARDV 7: 1 Versorgungsflug

    - Apollo-Skylab 10: 5. Langzeitbesatzung von Skylab 2

    - Apollo-AARDV 8: 1 Versorgungsflug

    1978

    - Apollo-Skylab 11: 6. Langzeitbesatzung von Skylab 2

    - Apollo-AARDV 9: 1 Versorgungsflug

    - Apollo-Skylab 12: 7. Langzeitbesatzung von Skylab 2

    - Apollo-AARDV 10: 1 Versorgungsflug

    - Apollo-Skylab 13: 8. Langzeitbesatzung von Skylab 2

    - Apollo-AARDV 11: 1 Versorgungsflug

    1979

    Aufbau der neuen Raumstation Freedom. Details noch nicht bekannt.


    Weitere Missionen sind geplant und werden bei Bedarf nachträglich hinzugefügt.

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  • Es hat nun einige Zeit der Vorbereitung benötigt aber nun war es endlich so weit: Die erste Saturn mit dem Projektnamen INT21 (Seriennummer SA-513) konnte erfolgreich zu einem suborbitalen Flug gestartet werden.

    Es handelt sich dabei um eine herkömmliche Saturn V ohne dritte Stufe. Dazu wurde auch der Avionikring, die sogenannte Instrument Unit von der dritten Stufe auf den Stufenadapter über der zweiten Stufe verlegt.

    Durch das Fehlen der dritten Stufe sind zwar keine Mondflüge möglich jedoch können mit dieser Version große Nutzlasten von bis zu 75 Tonnen in einen niedrigen Kerbin-Orbit gebracht werden, z.B. schwere Module für Raumstationen.


    Hier nun das Video (mein erstes Video) vom Start:



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  • Der Testflug AS-205 wurde gestrichen. Grund ist dass die Version Saturn MLV-V3 von vornherein nur eine Testversion und nie operativ eingesetzt werden sollte. Der Flug sollte lediglich dem Test der Kombination Saturn + Booster dienen.

    Um Kosten zu sparen wird nun direkt die Version MLV-V4 getestet. Dazu bekommt die erste Stufe der Saturn eine verlängerte Stufe sowie 4 Booster einer Titan 3. Dadurch ist die Saturn in der Lage eine CM-LM-Kombination wie bei den frühen Apoolo-Missionen zum Mun auch bis zu Minmus zu bringen.


    Die Startvorbereitungen für die MLV-V4 laufen derzeit auf Hochtouren. Ein genaues Startdatum kann noch nicht genannt werden jedoch wird davon ausgegangen dass es spätestens am Wochenende soweit sein wird.

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  • Heute wurde die MLV-V4 (Seriennummer SA-514) zur Startrampe gebracht und erstmals zu Testzwecken betankt. Die Ingenieure werden noch einige Test durchführen bevor die Rakete wieder enttankt wird. Morgen soll die Rakete dann ein weiteres mal betankt werden. Allerdings nur die erste Stufe. Anschließend wird ein Static Fire Test durchgeführt. Der Start ist nun für übermorgen geplant. Als Nutzlast ist lediglich ein 75-Tonnen-Dummy an Bord, welcher beim Testflug zum Mun fliegen und dort aufschlagen soll.



    Zeitgleich wird bereits an der zweiten MLV-V4 (Seriennummer SA-515) gearbeitet. Diese soll im Rahmen der Mission Apollo 18 3 Kerbonauten nach Minmus bringen. Im Gegensatz zum ersten Munflug Apollo 8, wo man lediglich in einen Orbit steuerte, soll sofort bei der ersten Mission eine Landung unternommen werden. Die Crew ist derzeit bereits in der Endphase der Vorbereitungen.

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  • Gestern fand erfolgreich der Erststart der MLV-V4 (Seriennummer SA-514) statt. Nach einigen Startverzögerungen aufgrund technischer Probleme, konnte die Rakete rund 36 Stunden nach dem geplanten Starttermin abheben.

    Nach dem die Booster abgeworfen wurden, erreichte die Rakete mithilfe der ersten und zweiten Stufe einen Orbit um Kerbin.

    Kurze Zeit später wurde dann die zweite Stufe erneut gezündet und anschließend die dritte Stufe. Damit wurde die Rakete auf einen Kollisionskurs mit Mun gebracht.

    Lt. den technischen Daten ist die Rakete damit in der Lage mindestens 75 Tonnen zu Mun zu bringen. Entsprechende Leistungsreserven sind ebenfalls vorhanden. Da das Apollo-Raumschiff + Landefähre aber deutlich weniger als 75 Tonnen wiegen sind die Reserven ausreichend genug um auch nach Minmus fliegen zu können.


    In 2 Tagen wird die Oberstufe mitsamt der Dummy-Nutzlast auf dem Mun aufschlagen. Damit dient die Oberstufe den Erdbebenexperimenten, welche bei den bisherigen Mun-Landungen hinterlassen wurden, als Test.


    Nach dem Aufschlag soll zügig eine Zertifizierung für bemannte Flüge erfolgen um die erste Minmus-Mission zu starten.


    Bild- und Filmmaterial zum Start der MLV-V4 wird es im Laufe der Woche noch geben.


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    News der Technikabteilung

    Da die Saturn-Serie, insbesondere die Saturn V-Versionen, extrem teuer sind und die Saturn IB für schwere Nutzlasten wie Raumstationen nicht ausreichend ist, wurden die Ingenieure vor einiger Zeit angewiesen auf Basis der Saturn-Serie eine neue Raketenfamilie zu entwickeln.

    Das Ergebnis war eine Studie zu einer Saturn IC. Dabei wurde der markant geclusterte Tank der Saturn I/IB durch einen neuen durchgängigen Tank ersetzt, welcher gleichzeitig etwas länger und mehr Volumen besitzt. Eine weitere Änderung stellte das Triebwerk dar. Während die Saturn I/IB mit je 8 H-2 Triebwerken angetrieben wurden sollte die Saturn IC mit einem F1 der Saturn V angetrieben werden.

    Da die Saturn IC aber nicht Erweiterbar gewesen wäre, wurde auf dieser Basis ein weiteres Konzept entwickelt: Die Saturn-Multibody-Serie.

    In der Grundform handelt es sich um Saturn IC mit einem geänderten Tank ohne Schutzanstrich (um Gewicht zu sparen) sowie einem verbesserten F1A-Triebwerk. Hier können je nach Bedarf 2 oder 4 5-Segment-Booster der Titan angebracht werden. In der Heavy-Version werden seitlich 2 weitere Cores mit F1A-Triebwerken angebracht.

    Ebenfalls steht für Langstreckenflüge eine größere Oberstufe mit 2 J-2-Triebwerken zur Verfügung.


    Weitere Infos und technische Details werden folgen.

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